feminist statement shirts
Gastbeitrag von Isabel Bürger – Gründerin des Kollektivs „Crafts and Cramps“
Wer Jyoti – Fair Works kennt, weiß wofür das Unternehmen steht: Es geht in erster Linie um den Menschen, nicht um den Gewinn. Es geht darum fair und nachhaltig zu produzieren. Und das vielleicht bedeutendste: Hinter den Kulissen stehen sowohl in Team Indien als auch in Team Deutschland unglaubliche Frauen.
Ab jetzt ist das auch vor den Kulissen zu sehen, denn: die „Feminist Statement-Shirts“ sind da!
Ich bin Isabel, Gründerin und Creative Force des Kollektivs „Crafts and Cramps“ und ich schreibe diesen Gast-Beitrag, um euch unsere Arbeit und das Ergebnis unserer Kooperation mit Jyoti – Fair Works vorzustellen.
Als studierte Kulturarbeiterin arbeite ich seit einigen Jahren in vielfältigen Bereichen, wie z.B. dem öffentlich-rechtlichen Hörfunk, im Projektmanagement für einen e.V. oder als kreative Unterstützung in einem Maskentheater.
Trotz spannender Tätigkeiten entwickelte ich eine immer stärker werdende Leidenschaft dafür, eigene Projekte zu realisieren, etwas zu schaffen, was mir wirklich wichtig ist.
Das Kollektiv
Vor einem Jahr habe ich schließlich das Künstler*innen Kollektiv „Crafts and Cramps“ gegründet – grob übersetzt: „Handarbeit und Krämpfe“.
Wir schaffen gesellschaftsnahe Kunst und Kunstprodukte – im weitesten Sinne feministische Motive – die Aufmerksamkeit schaffen, Tabu-Themen in Angriff nehmen und Frauen* empowern sollen.
Unser Medium ist dabei hauptsächlich die Handstickerei, aber immer wieder auch Farben, Formen, Papeterie, Linocut und worauf wir sonst Lust haben.
In diesem Rahmen kann ich die Aspekte meiner Kreativität erforschen, halte Vorträge zu Themen, die mir wirklich wichtig sind oder komme auf Märkten mit Menschen ins Gespräch, die auf einmal merken, dass die Periode doch gar nicht so schlimm ist.
Sticken wurde mit der Zeit regelrecht zu einer Art Therapie für mich. Einerseits kann ich abschalten, mich auf den Stoff und den Faden konzentrieren, für einen kurzen Moment vergessen, was um mich herum und in der Welt passiert.
Andererseits kann ich mich durch die detaillierte Handarbeit ausdrücken und thematisieren was mich beschäftigt – Themen sichtbar machen, die auch in Deutschland häufig tabuisiert werden. Das größte dieser Themen ist „Menstrual Health“ geworden – also die Auseinandersetzung mit der Periode und dem Körper.
Jyoti und wir
Unsere Ansichten und Werte spiegeln sich nicht nur in unserer Kunst und unseren Kunstprodukten wieder, sondern auch in den Materialien, mit denen wir diese erstellen. So arbeite ich bei Stickarbeiten hauptsächlich mit Stoffen von Jyoti – Fair Works.
Jeanine und ich kennen uns bereits, seit ich sie vor fast fünf Jahren für einen Radiobeitrag interviewt habe. Seither bin ich selbst stolze Besitzerin von verschiedenen Jyoti-Produkten und habe auch meine Umwelt mit ins Boot geholt.
In Gesprächen über unsere Projekte und Vorhaben, kamen wir irgendwann auf die regelrecht schizophrene Kommerzialisierung der feministischen Bewegung zu sprechen. Ich finde es gut und richtig Ansichten z.B. durch Print-T-Shirts, auf Taschen oder mit Aufnähern sichtbar zu machen. Kunst und Mode können Themen aus der eigenen Blase holen, bestärken und gesellschaftliche Bewegungen visualisieren.
Schwierig ist dabei die Art und Weise, auf welche dies in den letzten Jahren passiert ist. Zum Beispiel kann ein T-Shirt, welches unter unmenschlichen Bedingungen hergestellt und durch Fast-Fashion Ketten vertrieben wird, niemals feministisch sein. Daran ändert auch der Aufdruck „Feministin“ nichts!
Und jetzt?
Schließlich kam die Frage auf: „Wie kann ein T-Shirt mit einer feministischen Botschaft wirklich feministisch sein?“ Was wir wollten, war ein Statement-Shirt, das fair und nachhaltig produziert wird und den Aufdruck „Feministin!“ wirklich verdient.
Eigentlich war dafür ja schon alles parat, immerhin ist genau das der Kern von Jyoti.
Zudem konnte Jyoti in den vergangenen Jahren bereits einige Erfahrungen mit handbestickten Produkten sammeln und auch die Frauen in Indien haben immer wieder den Wunsch geäußert dieser geliebten Tätigkeit wieder verstärkt nachgehen zu können.
Einige Wochen experimentierte ich mit Ideen, Farben, Schlagworten und schließlich fanden wir zwei Motive, die die Frauen im Team Indien gerne sticken wollten. Zwei Motive, die aussagten was wir visualisieren wollen und die wir außerdem wunderschön finden.
Ah und bevor ich es vergesse: Hier findet ihr einen spannenden TED-Talk, den Jeanine im letzten Jahr zu genau diesem Thema gehalten hat.