circular wardrobe (teil 1/5) - richtig einkaufen
Bis jetzt sind die Kleiderschränke von vielen von uns vor allem eins: überfüllt! Kleidung wird gekauft, im besten Fall ein paar Mal getragen und wandert dann immer tiefer in die Untiefen des Schrankes, bis sie dann Platz für Neues machen müssen. Pflegen oder flicken? – Lohnt sich kaum bei einem Shirt, das gerade mal 5€ gekostet hat. Dass dieses Konsumverhalten mittlerweile deutliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt hat, sollte mittlerweile jedem bewusst geworden sein. Trotzdem ist es oft gar nicht so einfach, sich eine Meinung darüber zu bilden, was Nachhaltigkeit für einen selbst bedeutet – denn wenn man einmal angefangen hat, gibt es eigentlich kein Ende mehr.
Willkommen zu Teil 1 unserer Blogbeitrags-Reihe! Hier wollen wir dir einige Ideen aufzeigen, die dir und deinem Kleiderschrank helfen können, dem Überfluss zu entkommen. Denn du kannst dich nachhaltig und gleichzeitig modern und schön kleiden. Also komm mit und begleite uns auf dem Weg zu einem fair und ökologisch nachhaltigen „Kreislauf – Kleiderschrank “!
(Illustration by Sarah Lazarovic via thenonconsumeradvocate.com)
Ein bewusster und nachhaltiger Umgang mit Kleidung liegt gerade uns sehr am Herzen. Es ist uns nicht nur wichtig, wie wir unsere Kleidung herstellen, sondern auch wie wir mit ihr umgehen. Nachhaltig Mode konsumieren heißt für uns zuerst einmal, möglichst wenig Mode zu kaufen und vor allem, dass was man schon hat, richtig zu pflegen (mehr dazu in Teil 2).
Den ersten Schritt zum fairen und ökologischen Modekonsum machst du, indem du dir die Frage stellst, was du wirklich brauchst.
Hier gibt es unserer Meinung nach keinen besseren Weg, als den zum nächsten Secondhand – Laden, Flohmarkt, Tauschparty oder Kleiderkreisel. Mode aus zweiter Hand ist in jedem Fall eine gute Wahl, denn du trägst hier nicht dazu bei, dass noch mehr produziert wird, sondern schenkst Altem wieder neue Wertschätzung. Wenn du weniger neue Produkte kaufst, hältst du die Nachfrage geringer, wodurch weniger produziert wird. Als Konsument hat man viel mehr in der Hand, als den meisten bewusst ist. Auch wir versuchen unseren Teil dazu beizutragen und möchten keine Überproduktion! Aus diesem Grund arbeiten wir nach dem Prinzip: „Erst fragen, dann nähen“ (mehr dazu in unserem Blogbeitrag: „WIE GEHT MODE OHNE MÜLL?“)
Eine weitere Möglichkeit weniger zu kaufen ist es, sich Kleidung zu leihen. FAIRNICA geht hier als gutes Beispiel voran. Sie zeigen, wie man aus wenigen Fair Fashion Teilen viele verschiedene Outfits kombinieren kann. Hier startet schon bald ein neues Pilotprojekt, an dem wir auch mit einigen Kleidungsstücken beteiligt sein werden.
Auch bei der KLEIDEREI kannst du Kleider ausleihen und so öfter mal deinen Look verändern ohne gleich viel Neues kaufen zu müssen. Kleider zu leihen ist zum Beispiel auch besonders interessant bei Baby- und Kinderkleidung – das geht zum Beispiel bei KILENDA.
Wenn du für dich entschlossen hast, dass du dir doch auch mal etwas Neues gönnen möchtest, dann suche dir ein faires Modelabel, welches zu dir passt und das du mit deinem Einkauf unterstützen möchtest. Auf der Suche nach diesem stößt du vielleicht auf die nächsten Fragen: Was heißt fair und umweltfreundlich in diesem Zusammenhang und was genau sagen die verschiedenen Label aus, mit denen viele Firmen arbeiten?
Den Begriff „Slow Fashion“ hast du mittlerweile vielleicht schon öfter mal gehört. Er steht für einen fairen und ökologisch nachhaltigen Konsum auf allen Ebenen vom Rohstoffanbau bis zum Kauf durch dich und kann als Gegenbewegung zur konventionellen „Fast Fashion“ gesehen werden. Durch den immer stärker werdenden Trend hin zu „Slow Fashion“ und den damit einhergehenden Konzepten die gesamte Lieferkette und den Konsum des Endproduktes übergreifend, werden die Arbeitsverhältnisse der Näher*innen verbessert, mehr Raum für Transparenz im Produktionsprozess geschaffen und damit ein nachhaltiges Konsumverhalten für die Verbraucher ermöglicht.
Es gibt immer mehr kleine und große Fair Fashion Labels, welche mit ähnlichen Wertevorstellungen und mit transparenten Wertschöpfungsketten arbeiten. Vielleicht kennst du große Marken wie Armedangels, Hessnatur oder Lanius. Ein guter Tipp um gerade kleinere faire Modelabels zu finden, ist zum Beispiel der Avocadostore, ein Online-Marktplatz für fair und ökologisch nachhaltig produzierte Produkte. Weitere faire Labels findet ihr zum Beispiel auch auf dieser LISTE.
Die Produkte eines Fair Fashion Labels sind in der Regel teurer als konventionelle Mode. Doch die Frage ist, was steht dahinter? Unter welchen Umständen wurde das Kleidungsstück hergestellt? Aus welchem Material ist es? Wenn man einmal beginnt den konventionellen Modemarkt zu hinterfragen und bereit ist für die meist unschönen Antworten, wird einem sehr schnell klar, dass Fair Fashion Labels ihren Preis wert sind! Es ist doch schön zu wissen, dass die Herstellung deiner Kleidungsstücke niemandem geschadet hat, sondern im Gegenteil Freude bereiten und neue Möglichkeiten eröffnen.