JYOTI X HEYLILAHEY
Wenn eine Modebloggerin und ein deutsch-indisches Fair Trade Label zusammenkommen entsteht ein echtes Zero-Waste Kombinationstalent – unsere Wickelbluse Winu.
Im Dezember 2017 haben wir uns das erste Mal zusammengesetzt (ja!! So lange dauert es bis aus einer Idee ein fertiges Kleidungsstück wird, es steckt eben eine Menge Arbeit dahinter). Wir, das sind Caro, Jeanine und Mareike von Jyoti und Mia von HEYLILAHEY, ein Blog für Fair Fashion, vegane Ernährung und nachhaltiges Leben im Allgemeinen.
Ein ganz besonderes Stück sollte es werden, nachhaltig in allen Aspekten und natürlich trotzdem ein echter Hingucker. Ziemlich schnell waren wir uns einig, es soll etwas zum Wickeln sein, ein Stück, welches allen Körperformen schmeichelt, statt auszugrenzen, ein Stück, welches vielfältig zu kombinieren ist und somit zu einem langfristigen Weggefährten wird – denn schließlich ist die Frage „wie oft“ wir etwas tragen, sehr relevant hinsichtlich der Öko-Bilanz unserer Kleidungsstücke.
Aber mal von vorne: was bedeutet eigentlich Zero-Waste?
Übersetzt heißt Zero-Waste nichts anderes als „Null – Abfall“. In Bezug auf Textilien beschreibt es also eine Produktion, in der keinerlei Abfall anfällt, sprich keine der aufgewendeten Ressourcen verschwendet wird. Klingt logisch – warum sollte man auch die aufwändig gewonnen Materialien, in die viel Energie und noch mehr Wasser geflossen sind verschwenden?! Tatsächlich fallen aber in der konventionellen Textilproduktion rund 30% der Stoffe dem Zuschnitt zum Opfer. Wie beim Plätzchenbacken werden Schnittmuster auf die ausgerollten Stoffbahnen gelegt und maschinell ausgestanzt. Da ein ordentliches Ausrichten der „Formen“ oder auch ein Weiterverwenden der Reststoffe mehr Geld kostet als einfach mehr Stoff zu verwenden, wird wenig Arbeit in eine möglichst sinnvolle Anordnung investiert und der nicht benötigte Stoff einfach weggeschmissen.
Bei uns ist das anders. Schon immer.
Da die Damen in Indien jedes unserer Stücke von Hand zuschneiden und somit immer wieder neu nach der optimalen Anordnung suchen können, fallen nur winzige Stückchen Reststoff an. Bisher haben wir diese zu Accessoires und die ganz klitze-kleinen zu Kissenfüllungen weiterverarbeitet. Mit der Wickelbluse haben wir nun noch eine Schippe draufgelegt.
Komplett aus Rechtecken bestehend – angelehnt an den Schnitt japanischer Kimonos – ist es Mareike gelungen den Blusenschnitt so an die Stoffbreite anzupassen, dass kein bisschen Stoff übrigbleibt. Natürlich steckt da einiges an Knobelarbeit dahinter, dafür aber hatte diese Technik, neben den ökologischen Aspekten, den Vorteil perfekt zu Mias Vorstellungen und Wünschen zu passen.
So lässt sich die Bluse nicht nur vorwärts, sondern auch rückwärts wickeln oder ganz lässig als Cardigan stylen – ein echtes Multitalent eben, welches absolut jedes Outfit aufwertet =)!
Nachhaltige Materialien
Eine weitere Besonderheit sind die Stoffe der beiden Designs. Der creme-farbene Stoff mit den kleinen geometrischen Mustern ist eine ganz besondere Kreation. Entstanden ist er durch eine Kombination aus Mias Wunsch ein Muster zu wählen, welches an ihre serbische Herkunft erinnert und Weber Kantis Interpretation des Gleichen. Wir waren sofort begeistert! Durch seine kuschelweiche Struktur fällt der aus handgewebter Baumwolle bestehende Stoff zudem wunderbar weich.
Der himbeer-farbene Stoff besteht zu 70% aus GOTS zertifizierter Baumwolle und zu 30% aus sogenannter Peace-Silk, Seide also, bei deren Produktion den Raupen kein Schaden zugefügt wird. Durch den Seiden-Anteil schimmert er ganz wunderbar, ist herrlich leicht und fließend.
Uns hat diese Art der Zusammenarbeit riesig viel Spaß bereitet und motiviert in Zukunft bei jedem unserer Stücke nach einer Zero-Waste Möglichkeit zu suchen.