CIRCULAR WARDROBE (TEIL3/5): RICHTIG RECYCELN
Aus unseren beiden vorangegangenen Teilen weißt du nun, wie du deine Kleidung fair und ökologisch nachhaltig kaufen und pflegen kannst, aber was, wenn du doch mal etwas nicht mehr trägst? Kommen wir zum letzten Teil unserer Beitragsreihe: Wie und wohin gebe ich meine “alten” Kleider bewusst und verantwortungsvoll ab?
Wir finden es okay, den Kleiderschrank immer wieder mal auszumisten. Vor einiger Zeit haben wir zum Beispiel einen Kleidertausch in unserem Laden organisiert. Es wurde wie wild getauscht und viele Teile haben eine neue Heimat gefunden. So ein Kleidertausch, ist eine tolle Gelegenheit um alte Kleider loszuwerden und neue zu erwerben, ohne schlechtes Gewissen haben zu müssen.
Um nicht wie wir bei unserem letzten Kleidertausch auf dem Rest sitzen zu bleiben, braucht man jedoch auch einen guten Plan B. Wir hatten damals den Einfall eine Kleiderstange bei uns vor den Laden zu stellen und alle übriggebliebenen Stücke zu verschenken. Innerhalb eines Tages war die Ganze Stange leergefegt, viele Menschen mit neuer Kleidung glücklich und wir haben einen guten Weg gefunden Klamotten weiterzugeben. Wichtig ist dabei, eine dreckige Ramschkiste mag keiner – wenn es aber nett aussieht, findet sich bestimmt ein glücklicher Abnehmer. Und wenn nicht, oder zum Beispiel bei Regen, dann nimm doch deine Sachen wieder rein, denn die Straßen vermüllen wollen wir natürlich nicht!
Aber was, wenn du gerade ausgemistet hast aber gerade kein Flohmarkt oder Kleidertausch ansteht? Oder was macht man mit den Sachen, die man dort nicht losgeworden ist? (Wir können leider nicht immer eine Kleiderstange bei uns vor den Laden stellen 🙂 ).
Es geht auch anders und dabei fallen einem oft als erstes Altkleider Container wie beispielsweise die vom Roten-Kreuz ein doch diese sind leider nur teilweise nachhaltig. Nur etwa 10% der in den Containern gesammelten Kleidung wandern tatsächlich in Kleiderkammern und werden dort an Bedürftige verteilt. Der Rest wird meist in Entwicklungsländer weltweit verschifft, wo sie dann zerschreddert werden (du erinnerst dich vielleicht an unseren Facebook-Post zur Dokumentation „Unravel“) oder vor Ort günstig verkauft werden und so lokale Märkte zerstören.
Zum Glück gibt es viele engagierte Menschen mit innovativen Ideen und sozialen Projekten, die unsere Klamotten oder Reststoffe hier in Deutschland sinnvoll verteilen und weiter verwerten. Ein gutes Beispiel hierfür ist die „Berliner Stadtmission“ mit ihrer KLEIDERKAMMER. Hier wird zuerst einmal sichergestellt, dass die Spenden an Bedürftige der Umgebung verteilt werden. Was hier über bleibt kommt in ihre Kiezläden und wird dann preiswert verkauft, die Einnahmen kommen obdachlosen und geflüchteten Menschen zugute. Sollte dann noch immer etwas übrig bleiben, wird es in der eigenen Upcyclingmarke „WATER TO WINE“ in neue Taschen verarbeitet. Ähnliche Initiativen gibt es an vielen Orten in Deutschland- informier dich doch mal zu deiner Stadt! Für weitere Möglichkeiten Kleidungsstücke abzugeben schau doch mal auf DIESEN ARTIKEL von UTOPIA.
Wichtig hierbei: ob nun Kleiderkammer oder Sozialkaufhaus, alle freuen sich über einen Anruf mit einer Nachfrage, was denn momentan wirklich gebraucht wird und, dass du deine Kleidung gewaschen und ordentlich abgibst, ansonsten liegt es an den ehrenamtlichen Mitarbeitern sich hier durchzukämpfen und Lagerplatz zu finden.
Wir hoffen, dir einige neue Ideen, Anregungen und Informationen mitgegeben zu haben, die du dir vorstellen kannst, in Zukunft umzusetzen. Denn nochmal, jede Kleinigkeit hilft!